CDU Stadtverband Coesfeld

Hellseherische Fähigkeiten oder die Omniszienz von Pro Coesfeld

Reaktion auf den Leserbrief von Josef Schulze Spüntrup (Pro Coesfeld) in der Allgemeinen Zeitung v. 29.09.2021

Eigentlich sollten die Diskussionen der Fraktionen und Ratsmitglieder ja in den 
Fachausschüssen und letztendlich dem Rat geführt werden. Da man aber nicht immer in 
allen Ausschüssen selber zugegen ist, kann schon einmal der eine oder andere Sachverhalt 
an einem vorbeigehen. In diesem Fall war jedoch der Leserbriefschreiber in den 
Ausschusssitzungen selber anwesend, sodass wir davon ausgehen müssen, dass er durch 
seine Falschaussagen bewusst versucht, die Öffentlichkeit zu manipulieren. Insofern halten 
wir eine Richtigstellung in diesem Fall für angebracht.

Die Bürger, in deren Sinne bei der Nachverdichtung an der Adolf-Meyer-Straße entschieden 
werden sollte, sind die Grundstückseigentümer. Also nicht alle Bürger von Coesfeld! Die 
Grundstückseigentümer (die Bürger!) haben sich bei einer Abfrage, ob auf ihren 
Grundstücken nachverdichtet werden soll oder nicht, mehrheitlich dagegen entschieden. 
Diesem Wunsch ist auch der Planungsausschuss mehrheitlich gefolgt! Das scheint ja nach 
demokratischen Prinzipien nicht verwerflich. Und das Mitglied der CDU, dass sich für 
befangen erklärt hat, hat eben nicht gegen, sondern für eine Verdichtung gekämpft. Da es 
aber innerhalb der CDU-Fraktion nicht um Freundschaftsdienste geht, die man sich 
gegenseitig gewährt, sondern um den „Bürgerwillen“, konnten wir uns auch seinem Wunsch 
nicht anschließen, sondern sind der Mehrheit der Grundstückeigentümer gefolgt und haben 
gemeinsam mit der SPD die Nachverdichtung abgelehnt.

Bei den Beratungen zum Bebauungsplan Heerdmer Esch (Westfleisch) wurden in der letzten 
Planungssitzung auch keine Bedenken vom Tisch gewischt. Das „vom Tisch wischen“ würde 
ja auch erst mit der Abwägung und dem letztendlichen Satzungsbeschluss erfolgen. Aber 
vielleicht besitzt ja PC tatsächlich hellseherische Fähigkeiten und weiß schon heute, welche 
Einwände es denn im Rahmen der öffentlichen Beteiligung zur Abwägung geben wird. Die 
CDU besitzt diese Omniszienz leider nicht, daher braucht es erst immer einen Beschluss die 
Öffentlichkeit zu beteiligen. Erst anschließend können wir dann über die eingegangenen 
Anregungen und Beschwerden entscheiden. Die Anregungen und Beschwerden der Bürger 
nehmen wir sehr ernst, daher war es für uns unabdingbar für die Beteiligung der 
Öffentlichkeit zu stimmen. So kann, darf und soll sich dann auch jeder Bürger in diesem 
Verfahrensschritt einbringen, ob er Anwohner ist oder z.B. Landwirt und ggf. Mitglied in der 
Genossenschaft, ob er Arbeitnehmer ist, der sein tägliches Auskommen bei Westfleisch 
verdient oder vielleicht einfach nur der Bürger, der als Kunde an der Fleischtheke ebenfalls 
über das Wohl und Weh der Firma Westfleisch entscheiden kann. „Den Bürger“ gibt es also 
nicht, die Bürger sind vielfältig, wie auch die Meinungen, die wir als Ratsmitglieder zu 
vertreten und abzuwägen haben.

Es mag zwar Bürger geben, die meinen, mit dem passenden Druckmittel unmittelbar Einfluss 
nehmen zu können, aber gerade so etwas sollte ein Ratsmitglied in seiner Entscheidung 
nicht beeinflussen.