CDU Stadtverband Coesfeld

Jahreshauptversammlung des CDU-Ortsverbandes Coesfeld

Veröffentlichungen der AZ vom 04.03. und 05.03., Redakteur Uwe Goerlich

Kampf um Landtagsmandat
Kampflos aufgeben will die CDU in Coesfeld den Kampf um die Landtagskandidatur nicht einfach. Das ist die klare Botschaft aus der jüngsten Mitgliederversammlung im Brauhaus Stephanus. Den Landtagswahlkreis Coesfeld I/Borken III hat Bernhard Schemmer aus Reken 20 Jahre in Düsseldorf vertreten. Der 65-Jährige steht bei der Landtagswahl 2017 nicht mehr zur Verfügung.
Die Gunst der Stunde nutzte bereits Annette Brun (Heiden), die als CDU-Kandidatin schnell den Hut in den Ring geworfen hat. Die Chancen für die Rechtsanwältin und Mutter von vier Kindern stehen nicht schlecht, zumal der Nachbarkreis aufgrund seiner Größe mehr Gewicht bei der Kandidatenkür hat, als die Coesfelder. Die sollen dem Vernehmen nach den Namen des Coesfelder Stadtverbandsvorsitzenden Valentin Merschhemke und des CDU-Ortsverbands-Vorsitzenden Wilhelm Korth ins Spiel gebracht haben.

Vor dem Hintergrund regte Heinz Dieter Schlüter den Versuch einer Absprache mit den Borkenern an. Sie hätten schließlich beim letzten Mal den Zugriff gehabt, nun sollten die Coesfelder zum Zuge kommen. Korth sprühte diesbezüglich nicht vor Optimismus und verwies auf die Nominierungsveranstaltung am 1. September. Dafür beschwor er einen möglichen „Erfolg durch Einigkeit“ und meinte: „Warum jetzt nicht ein Coesfelder? David hat auch gegen Goliath gewonnen.“

Schemmer hielt sich aus der Debatte fein raus und beschränkte sich auf seinen Bericht aus Düsseldorf. Sein Fazit: NRW ist unter der rot-grünen Landesregierung auf zu vielen Gebieten wie U3-Betreuung, Bildungsqualität oder Wirtschaftswachstum nur Schlusslicht.
CDU ehrt ihre treuen Mitglieder.
Ehrungen langjähriger Mitglieder standen bei der jüngsten Versammlung des CDU-Ortsverbands im Brauhaus Stephanus an. Geehrt wurden durch den Vorsitzenden Wilhelm Korth: Für 70 Jahre: Karl-Heinz Göller (ehemaliger Landrat), 60 Jahre: Paul Scheipers (ehemals stellvertretender Bürgermeister), 50 Jahre: Elisabeth Kortüm und Hildegard Schoopol, 40 Jahre: Georg Brügger, Margret Dieker, Brigitta Frieling, Ursula Ruthmann, Julia Warmbold, Jürgen Warmbold sowie für 25 Jahre Hanne Hunke, Johst Höbrink, Willi Böwing und Magdalene Steinberg.

Ehrungen der CDU mit (v.l.) Bürgermeister Heinz Öhmann, Kader Selmi, CDU-Stadtverbandsvorsitzender Valentin Merschhemke, Paul Scheipers (60 Jahre Mitglied), CDU-Ortsverbands- Vorsitzender Wilhelm Korth, Ursula Ruthmann (40 Jahre in der CDU) sowie Bernhard Schemmer (MdL).
Foto: Evelyn Korth
An der Ehrung nahmen außer Bürgermeister Öhmann auch der Landtagsabgeordnete Bernhard Schemmer sowie Kader Selmi teil. Das CDU-Mitglied hat sich als Bezirksvorsitzender der Union der Vielfalt die Förderung der Integration von ausländischen Mitbürgern in die Gesellschaft zur Aufgabe gemacht und dazu einen aufrüttelnden Vortrag mit dem Appell gehalten, das Zusammenleben gemeinsam aktiv zu gestalten. Sein Credo: Die Bundesrepublik wird in 30 bis 40 Jahren auf jeden Fall anders aussehen. Auf das Wie und eine positive Entwicklung gelte es bereits heute gemeinsam mit allen Bevölkerungsgruppen Einfluss zu nehmen.

"Werte vertreten“ 

Eindrucksvoll appellierte Kader Selmi (tunesische Herkunft) im Hinblick auf die Integration von Flüchtlingen dafür, die betroffenen Menschen ausländischer Herkunft „ernsthaft am Integrationsprozess zu beteiligen“, weil er nur so gelingen könne. Selmi, Bezirksvorsitzender der „Union der Vielfalt“, forderte aber auch dazu auf, „zugleich unsere demokratischen Werte selbstbewusst zu vertreten.“

Empörung über Pro Coesfeld
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Für Empörung unter den Mitgliedern sorgte der jüngste Leserbrief von Pro Coesfeld in der AZ. „Unfair“ und „falsch“ seien viele der Behauptungen gewesen. Als Beispiel nannte Norbert Hagemann das Berkelhaus-Projekt, das vom Investor vorangebracht werden müsse. Bürgermeister Öhmann kündigte an, dass in Kürze dazu und auch zum Parkhaus-Projekt (Hageböck-Grundstück) „ein vernünftiges Ergebnis“ zu erwarten sei. Fraktionsvorsitzender Richard Bolwerk sprach angesichts der „haltlosen Behauptungen“ Pro Coesfelds von „Planlosigkeit“ und „einem Stück Verzweiflung“, das sichtbar werde. „Eine konzeptionelle Zusammenarbeit mit Pro Coesfeld ist leider sehr schwierig, zumal Beratungsergebnisse schon mal plötzlich umgedreht werden“, kritisierte Bolwerk.